Wir stellen vor: Christin Eisenbeiss
Für Christin Eisenbeiß steht Golfen an erster Stelle. Die mehrfache Mannschaftsmeisterin will in den nächsten Jahren nach ihrem ersten großen Einzeltitel greifen und verbringt dafür leidenschaftlich gerne so viel Zeit wie möglich auf dem Golfplatz. Mittlerweile sagt sie dafür schon auch mal ihren Urlaub ab – dabei fand sie Golfen als Kind noch ziemlich langweilig.
„Ich hatte anfangs gar keine Lust darauf“, erinnert sich Christin. Und das, obwohl sie aus einer echten Golffamilie stammt – ihr Großvater war Präsident des Golfclubs Escheburg im Südosten Hamburgs. „Meine Eltern haben mich früher immer mit dorthin geschleppt. Aber ich war die Letzte, die dort war, und die erste, die wieder nach Hause wollte“, erzählt sie lachend. Das änderte sich, als Christin im Golfclub eine gute Freundin fand – und anfing, sich beim Golfen mit ihrem älteren Bruder Eric zu messen, zu dem sie auch heute noch ein sehr gutes Verhältnis hat. „Er war früher mal besser, aber mittlerweile habe ich ihn überholt“, lacht sie. „Wir sind allerbeste Freunde. Von ihm kann ich mir immer eine ehrliche Meinung einholen.“ Knapp 25 Stunden steht die 18-Jährige jede Woche auf dem Trainingsplatz – ansonsten macht sie anderen Sport oder bereitet sich auf ihr Abitur vor, das im kommenden Frühjahr ansteht. „Manchmal kann es ziemlich stressig werden, denn Golfen ist sehr zeitintensiv“, weiß Christin, betont aber: „Ich mache das ja gerne.“ Obwohl sie für Turniere immer wieder aus der Schule befreit werden muss, ist die junge Golferin nicht nur im Sport, sondern auch in der Schule sehr ehrgeizig: „Beim Golfen lernt man von klein auf, dass man für jeden seiner Fehler selbst verantwortlich ist. Das schraubt an der Persönlichkeit, auch für das restliche Leben.“ Für die Tryouts für den Nationalkader sagte Christin zuletzt sogar ihren Urlaub ab – mit Erfolg: Die Nachwuchsgolferin schaffte den Sprung in den Nationalkader und ist seit Juli in der Weltrangliste geführt. Dort will sie sich nun weit genug nach vorne spielen, um demnächst erfolgreich an einer Europameisterschaft teilnehmen zu können. „Wenn ich das in den nächsten fünf Jahren schaffe, kann ich stolz auf mich sein“, weiß sie.
Dann rückt vielleicht auch die Qualifikation für Olympia in greifbare Nähe. „Sollte ich tatsächlich noch viel besser werden, wird das vielleicht irgendwann vom Traum zum Ziel“, hofft Christin. Für sie ist aber schon jetzt klar: „Wenn ich einmal die Chance habe, werde ich alles andere stehen und liegen lassen.“