100 Tage bis zu den Olympischen Spielen in Tokio
Hamburg, 14.04.2021 – Es sind noch 100 Tage bis zu den Olympischen Spielen in Tokio und 40 Athletinnen und Athleten des TEAM HAMBURG der Stiftung Leistungssport haben Chancen, sich für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2021 in Japan zu qualifizieren, oder sind schon qualifiziert. Ein Überblick, wie die nächsten Wochen und Monate der Sportlerinnen und Sportler des Teams auf den Wegen zur Qualifikation und Vorbereitung aussehen.
Hockey ist die am häufigste vertretene Sportart im TEAM HAMBURG. Insgesamt 16 Sportlerinnen und Sportler des Teams haben sehr gute Chancen, in die finalen Kader der Herren-, und Damen-Nationalmannschaft zu kommen. Vor den Olympischen Spielen stehen für beide Mannschaften auch noch die Europameisterschaften an, die Hockey-Athletinnen und -Athleten haben dementsprechend gleich zwei Großevents vor der Brust. „Zwei Jahreshighlights vor zu uns haben, macht es schon schwierig, den richtigen Fokus zu finden. Eine EM ist schließlich ebenfalls sehr prestigeträchtig“, erklärt Tobias Hauke, Kapitän der Herren-Nationalmannschaft. Insgesamt sei das Turnier vor den Olympischen Spielen aber ein Vorteil, um in den Wettkampfmodus zu kommen, so der 33-Jährige. Die deutsche Mannschaft, die bei den vergangenen Pro-League-Partien gegen die Niederlande und Argentinien einen starken Eindruck hinterließ, sieht Hauke auf einem guten Weg: „Die anderen Nationen sind schwer einzuschätzen, aber ich traue uns zu, sehr erfolgreich zu sein.“ Wie genau die Olympischen Spiele stattfinden, ist zwar noch unklar, „doch die Vorfreude auf einen sportlichen Wettkampf, mit allen Teams in Bestform, ist definitiv vorhanden“, sagt Hauke.
Im Beachvolleyball haben insgesamt drei Duos des TEAM HAMBURG Chancen auf ein Ticket für Tokio. Die Vizeweltmeister von 2019, Julius Thole und Clemens Wickler, sind für die Spiele in Japan qualifiziert. In den kommenden Wochen stehen gleich drei Vier-Sterne-Events in Cancun (Mexiko) an. Diese Turniere kann das Duo aber wohl nur schwer zum Einspielen nutzen – bedingt durch Wicklers Blinddarm-Operation. „Die ersten zwei Turniere werde ich sicher nicht mitspielen können, für das dritte existiert eine kleine Chance“, meint Wickler und fügt augenzwinkernd an: „Zumindest kann Julius spielen, sich an die klimatischen Bedingungen gewöhnen und mich dann in Tokio durch die Runden bringen.“ Letztendlich ist der 25-Jährige im Hinblick auf die Olympischen Spiele aber froh, dass ihm der Blinddarm „nicht zu einem ungünstigerem Zeitpunkt um die Ohren fliegen kann.“ Lars Flüggen und Nils Ehlers als auch Victoria Bieneck und Isabel Schneider wollen sich über die Mexiko-Turniere ebenfalls für Tokio qualifizieren.
Im Para-Ruder-Einer ist TEAM HAMBURG Athletin Sylvia Pille-Steppat bereits für die Paralympischen Spiele qualifiziert. Im Juni findet mit dem Weltcup der letzte vorbereitende Wettkampf vor den Spielen statt. „Bis dahin steht noch viel Training an. Nach dem Weltcup fahre ich noch zweimal ins Trainingslager“, so die 53-Jährige. Auch auf das Klima in Japan will sich die Hamburgerin vorbereiten. „In Ratzeburg gibt es eine Art ,Sauna‘ in der trainiert werden kann, um sich an das Klima zu gewöhnen.“ Nach der Bronze-Medaille bei den Ruder-Europameisterschaften im vergangenen Jahr möchte Pille-Steppat auf jeden Fall ins Paralympische Finale kommen: „Wenn es richtig gut läuft, würde ich mich auch sehr über eine Medaille freuen.“ Edina Müller, Vizeweltmeisterin im Para-Kanu, wird ebenfalls nach Tokio fliegen. Die 37-jährige gilt als große Medaillenanwärterin. Hoffnungen auf eine Medaille in Tokio hat auch der Deutschland-Achter um TEAM HAMBURG Athlet Torben Johannesen. Auch im Doppelvierer ist mit Tim Ole Naske ein TEAM HAMBURG Athlet bereits qualifiziert, ein Podiumsplatz ist für den 24-Jährigen in Reichweite. Stephan Riemekasten hat zudem gute Chancen, als Ersatzruderer an den Spielen in Tokio teilzunehmen.
Im Bahnradsport wird es spannend für TEAM HAMBURG Athlet Leon Rohde. Der Hamburger hat gute Chancen, mit dem Bahnradvierer in der Mannschaftsverfolgung in Tokio anzutreten. Noch sind die vier Athleten für das Team jedoch noch nicht nominiert. Das bedeutet für Rohde, dass andere Fahrer ihn durch bessere Leistungen im Team ablösen könnten. Bis der endgültige Bahnradvierer nominiert ist, heißt es also abwarten für Leon Rohde.
Die drei Rollstuhlbasketballerinnen des TEAM HAMBURG, Mareike Miller, Maya Lindholm und Anne Patzwald, können sich nach Ende der Rollstuhlbasketball-Bundesliga voll auf die Nationalmannschaft konzentrieren. „Wir haben in den kommenden Wochen immer wieder gemeinsame Trainingslager, um uns optimal auf die Spiele vorbereiten können“, erklärt Miller.
Die Seglerin und neues TEAM HAMBURG Mitglied Susann Beucke ist bereits Teil des Olympia-Kaders der deutschen Segler. Die Europameisterin und Gewinnerin der Kieler Woche 2020 startet in der Bootsklasse 49er FX, die nach 2016 zum zweiten Mal bei den Olympischen Spielen vertreten sein wird. Ebenfalls qualifiziert für die Spiele in Tokio sind die Olympia-Bronzemedaillen-Gewinner aus dem Jahr 2016, Erik Heil und Thomas Plössel. Olympia-Ambitionen hat auch 49er Segler Tim Fischer. Der 24-jährige Steuermann hat 2018 bei der Segel-Weltmeisterschaft in der Dänischen Bucht vor Aarhus die Bronze Medaille gewonnen.
Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen macht sich auch TEAM HAMBURG Sprinter Lucas Ansah-Peprah. Der 21-jährige könnte als Ersatzstaffelläufer für die 4x100m-Staffel in Tokio dabei sein.
Golferin Esther Henseleit darf sich momentan in verschiedenen Turnieren, unter anderem der Ladies PGA-Tour, in den USA beweisen. Hamburgs Sportlerin des Jahres 2019 hofft auf einen der beiden Golf-Startplätze des deutschen Nationalteams für Tokio.
Bei den TEAM HAMBURG Schwimmern wird es ab dem 16. April richtig interessant. Dann beginnt der Olympiaqualifikationswettkampf im Beckenschwimmen in Berlin. „Wir haben trotz Corona viel trainiert. Wir sind eigentlich alle topfit. Man muss sich nur wieder vom Kopf her auf den Wettkampf einstellen und fit sein. Ich hoffe, ich schaffe es, in Berlin alles herauszuholen“, sagt Björn Kammann. Am vergangenen Wochenende ist ein Teil der TEAM HAMBURG Schwimmer bereits bei einem Qualifikations-Event in Eindhoven geschwommen. Der Wettkampf galt aber eher der Vorbereitung. „Auf jeden Fall fühle ich mich gut vorbereitet. Wir haben uns auch sehr auf Berlin fokussiert und hoffen, dass gute Zeiten dabei herauskommen“, so Hannah Küchler. Rafael Miroslaw wird in Berlin nicht an den Start gehen können. „Ich habe leider immer noch Schulterprobleme und bin in Eindhoven mit Schmerzen geschwommen“, sagt Miroslaw, der somit leider auch für die Olympischen Spiele ausfallen wird.
Boxer Ammar Abbas Abduljabar hätte seinen ersten Qualifikationskampf für die Olympischen Spiele bereits letztes Jahr im März absolviert. Dieser ist wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden, genauso wie die Weltqualifikation, die Anfang Juni in Paris hätte stattfinden sollen. Für Abduljabar heißt es also abwarten, bis eine Entscheidung bezüglich der Qualifikation getroffen wird.